Tierheim Wilhelmshaven

Spot wurde Anfang 2024 im Tierheim abgegeben, weil der Vorbesitzer massive Probleme mit ihm hatte. Resourcenverteidigung ist das große Thema, bei dem der ansonsten nette kleine Spot von Dr. Jekyll zu Mr. Hyde wird. Ganz egal wie gerne er die Menschen hat, die seiner Meinung nach „seine Resource“ beanspruchen. Da packt er auch ganz ungehemmt die Zähne aus und hackt ohne Rücksicht auf Verluste zu. Aber auch in anderen Situationen ist Spot übersteigert selbstbewusst. Wenn ihm etwas nicht in den Kram passt, lässt er es einen wissen. Selbst wenn er einfach nur die Nase voll hat vom Schmusen, kann er spontan mal aus der Jacke springen und auch vehement seinen Standpunkt verteidigen. Da zieht er alle Register. Müsste man Spot als Mensch beschreiben, wäre er vermutlich ein wütender Neuköllner Schlägertyp mit Springerstiefeln und geballten Fäusten, der gerne tagsüber Angst und Schrecken verbreitet, abends aber kleinlaut zum Abendbrot bei Mutti zurückkehrt, sich nach dem Sandmännchen dann in seinem Kinderbettchen einrollt und wohlig schmatzend Muttis Gutenachtgeschichte lauscht.

Vermutlich hat Spot nie gelernt, eine andere Strategie als die Macht seiner Zähne als Problemlösung einzusetzen. Vielmehr hatte er leider zu oft Erfolg damit. Da ist bereits von klein auf ganz viel schief gelaufen. Aus diesem Grund ist Spot absolut kein Hund für Anfänger sondern trotz seines putzigen Formats und seiner oftmals schelmischen Art, eher was für Profis, die wissen, worauf sie sich einlassen und wie man einen solchen Hund händelt ohne selbst ständig getackert zu werden. Vor allem sind hier souveräne Menschen gefragt, die in der Lage sind, diesen Kerl mit aller Klarheit und Konsequenz davon zu überzeugt, dass auch andere Wege nach Rom führen und ihn mit Geduld und Durchhaltevermögen aus der Sackgasse befreien, in der er sich festgefahren hat. Menschen für die eines sonnenklar ist: Dass Spot ganz weit hinten steht in der Reihe derer, die etwas zu melden haben.

Aber Spot wäre nicht Jekyll und Hyde in einer Person, wenn er nicht auch eine andere Seite hätte. Da ist er fröhlich und gut gelaunt, zu Späßen aufgelegt und immer unternehmungslustig und schmust unglaublich gerne. Auch das steckt in ihm, so lange eben alle nach seiner Pfeiffe tanzen.

Mit Artgenossen ist der kleine Prolet gut verträglich. Im Freilauf tobt er mit den größten Rüden und kann sich dann auch ohne Diskussionen gut unterordnen. An der Leine lässt er hingegen wieder den Macker raushängen und sich um keinen Preis etwas gefallen. Fängt das Gegenüber an zu pöbeln, braucht Spot keine zweite Einladung und ist gleich dabei lautstark mitzumachen.

Kinder sollen in Spots neuem Zuhause auf keinen Fall leben. Das Alleinebleiben muss Spot erst noch lernen. Deshalb muss einer seiner Menschen zumindest in den ersten Monaten Zuhause sein und das mit ihm trainieren.

Angesichts der massiv gestiegenen Preise der GOT (Gebührenordnung für Tierärzte) möchten wir jedem Tierhalter ans Herz legen, seinen tierischen Neuzugang mit einer Tierkrankenversicherung oder einer OP-Versicherung abzusichern.